Einfacher wäre, ihn zu vergessen
Sie wollen ein Kind. Er kann es nicht zeugen. Irgendwann bestellen Sonja und Mathias das Sperma eines Fremden
Es gibt diesen einen Satz, bei dem er schlucken muss: „Ihr Sohn sieht Ihnen so ähnlich.“ Mathias hört ihn oft. Das kann nicht sein, denkt er dann. Max ist nicht sein Kind. Mathias’ Frau kennt den Namen des Mannes nicht, von dem sie schwanger wurde, sie hat ihm nie in die Augen gesehen, ihn nie geküsst. Sie hat nie mit ihm geschlafen. Max ist aus einer Samenspende entstanden.
Erschienen in der taz. am Wochenende 21./22. März 15